25 - Mit Giorgio auf der Holzbank
- Enzo
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Wir gingen zurück zum Haus.
Langsam.
Still.
Ich spürte noch immer die Feuchtigkeit an meiner Haut.
Zwischen meinen Beinen.
Auf meinem Bauch.
Zwischen meinen Schenkeln.
Ich roch nach ihm.
Und das war gut so.
Noch nie hatte ich mich so…
richtig gefühlt.
Ich ging ihm leicht hinterher.
Nicht weil ich Angst hatte.
Sondern weil ich wusste:
Er führt.
Ich folge.
Als wir beim Hinterausgang ankamen,
setzte er sich auf die Holzbank.
Die war alt.
Verwittert.
Und sie sah aus,
als hätte noch nie jemand mit ihm darauf gesessen.
Jetzt tat ich es.
Ich setzte mich neben ihn.
Nicht zu nah.
Aber nicht weit weg.
Er war ruhig.
Ich auch.
Aber in mir arbeitete etwas.
Ich roch ihn.
Ich roch mich.
Ich roch uns.
Und es war,
als hätte ich endlich
eine Form gefunden,
in der ich bleiben durfte.
Dann hörte ich seine Stimme.
„Hattest du schon viele Männer?“
Ich atmete aus.
Langsam.
„Nein…“, sagte ich.
„Nur einen. In der Schule.
Martino.“
Ich wusste nicht, ob ich es erzählen sollte.
Aber ich tat es.
„Er hat mich gezwungen…
ihn zu lutschen.
Immer wieder wahrend der Mittelschule.
Er war gemein.
Einer, dem man nicht widersprechen konnte.
Mit Eltern aus mafiösen Kreisen.
Schmächtig. Blass.
Nicht wie du.“
Meine Stimme zitterte.
„Ich weiß noch, wie ich mich geschämt habe.
Ich wusste nicht, dass ich… so bin.
Damals war es Zwang.
Heute denke ich manchmal…
es hat mich trotzdem etwas daran… erregt.
Und das beschämt mich.“
Ich sah nicht hoch.
Aber ich spürte seine Präsenz.
„Heute, wo ich dich kennengelernt habe…
ist mir klar geworden,
dass ich es nicht wollte –
aber dass ich…
so bin.“
Ich fühlte Tränen.
Aber sie kamen nicht.
Nur der Druck.
„Du hast mich nie gezwungen“, flüsterte ich.
„Du hast mich gefragt. Eine Wahl gegeben.
Ich habe entschieden Dein Sklave zu sein.
Dir zu dienen. Mich Dir zu geben.
Dass Du mit mir machen kannst, was Du willst.
Dass Du mir befehlen kannst, was Du willst.
Ich allein.“
Und das…
machte alles anders.
Ich sah hoch.
Und da war er.
Und er sah mich an,
nicht wie jemand, der urteilt.
Sondern wie jemand, der zuhört.
Nicht aus Liebe.
Nicht aus Mitleid.
Sondern weil ich seins bin.
Und nur er mich brechen darf.
Dann fragte er:
„Kennst du sonst jemanden wie… uns?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Nur Martino.“
Stille.
Ich spürte,
wie die Welt kleiner wurde.
Konzentrierter.
Nur wir zwei.
Nur diese Bank.
Nur diese Nacht.
Und ich wusste:
Ich war angekommen.
Irgendwo, wo ich nie gesucht hatte.
Aber gefunden wurde.
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