19 – Entlarvt
- Enzo
- 10. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni
Die Bewegung seiner Zehen war mit Absicht. Er spielte mit meinen Sinnen und er wusste wie ich es wollte. Zu lange und zu auffällig bewegte er seine Fusszehen. Ich kniete vor ihm, meine Hand noch bei der Katze, mein Blick gefangen.
Ich versuchte, möglichst kontrolliert zu wirken, aber der Blick auf seine Zehen, Fussvenen, seinem Knöchel und seinen dicken starken Waden hatten mich schon längst unter Kontrolle. Ich war ihm an meinem Platz komplett ausgeliefert. Ich konnte nicht widerstehen. Alles was ich ansah machte mich scharf wie ein Bleistift.
Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich brauchte eine Anweisung.
Wusste er es, dass ich den Brief geschrieben hatte? Warum hatte ich ihn nur angelogen? Meine Lüge hatte sehr kurze Beine. Und schaute gerade auf seine großen muskulösen.
Dann hob er plötzlich den Fuß.
Langsam. Fast spielerisch.
Und da war sie –
seine Fußsohle.
Groß. Breit. Staubig. Direkt vor meinem Gesicht.
Er lachte.
Ein leises, schelmisches Lachen, das mir durch den Körper fuhr.
„Meinst du, er würde sie auch lecken?“
Seine Stimme klang wie ein Spiel.
Aber seine Augen waren ernst.
Ich starrte auf seine Fußsohle.
Mir stockte der Atem.
Ich schluckte.
Etwas geschah in mir.
Etwas, das ich nicht verstand.
Ein Ziehen, ein Druck, eine Art magnetische Hitze –
nicht körperlich, nicht gewaltsam,
aber unausweichlich.
Als hätte seine Fußsohle eine Art Kraft.
Etwas, das durch meinen Blick direkt in mich floss.
Ein Bann, der sanft war –
und doch festhielt.
Ich wollte den Blick abwenden.
Doch ich konnte nicht.
Und plötzlich wusste ich:
Ich konnte jetzt nicht lügen.
Nicht, solange ich sie ansah.
„Ja… er würde“, antwortete ich.
Nicht, weil ich es wollte.
Nicht, weil ich es geplant hatte.
Sondern, weil ich gar nicht anders konnte.
Die Wahrheit kam einfach.
Klar. Ungebremst.
Seine Fußsohle zwang sie mir aus dem Mund.
Es war ein merkwürdiges Gefühl.
Eine Mischung aus Hunger, Lust, Scham –
und Erfüllung.
Ich war gefangen.
Und gleichzeitig… frei.
Ich zwang mich, wegzuschauen.
Flüsterte dann, kaum hörbar:
„…wahrscheinlich.“
Ich zitterte.
Mein Herz raste.
Und seine Fußsohle blieb, wo sie war – unbewegt.
Als würde sie warten.
Dann sagte er:
„Schau dir meine Fußsohle an, Junge.“
Seine Stimme war ruhig.
Aber sie ließ keinen Widerspruch zu.
Ich hob den Blick. Sah hin.
Direkt.
Ehrlich.
Und in dem Moment wusste ich, dass er es wusste.
Und er sagte es.
Ohne Lächeln.
Ohne Zögern.
„Wir wissen beide, dass du den Brief geschrieben hast. Nicht wahr?“
Ich nickte.Ich konnte nicht anders.
„Sag es“, befahl er.
Und ich… ich war machtlos. Dieser Blick. Diese Zehen.Sie zwangen mir die Wahrheit auf.Die Worte kamen, wie durch ein geöffnetes Tor:
„Ja, ich war es. Ich bin die Schwuchtel, die an deinen Füßen will. Ich bin der, der sie lecken würde, wenn du es wünschst. Ich will Dir dienen. Ich will dir gehören. Ich bin dein. Ich war es. Ich entschuldige mich, dass ich dich angelogen habe.Ich werde es nie wieder tun. Bestraf mich, wenn Du willst – aber lass mich hier bleiben. An meinem Platz...“
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